Berlin-Mitte: Wie geht es mit dem „Quartier am Humboldthain“ weiter?
Im Herzen von Berlin-Mitte wird derzeit an einem bedeutenden städtebaulichen Projekt gearbeitet: dem „Quartier am Humboldthain“. Dieses neue Gewerbequartier, das in den kommenden Jahren entstehen soll, zieht das Interesse von Anwohnern, Unternehmen und Investoren gleichermaßen an. Eine Informationsveranstaltung, die am 16. Oktober in der Tanzhalle der Wiesenburg stattfinden wird, bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand des Projekts zu informieren und direkte Fragen zu stellen. Laut dem Bezirksamt bietet diese Veranstaltung eine Plattform für den Dialog zwischen den Planern und der Öffentlichkeit.
Das Projekt „Quartier am Humboldthain“ umfasst die Umgestaltung eines ehemaligen Produktionsgeländes der AEG auf einer Fläche von sechseinhalb Hektar. Ein städtebaulicher Wettbewerb, der in zwei Stufen organisiert wurde, legte den Grundstein für die Entwicklung. Der Siegerentwurf stammt von dem dänischen Architekturbüro „Cobe“, das bereits am 12. August ausgezeichnet wurde. Die Jury wählte diesen Entwurf aufgrund der innovativen und nachhaltigen Ansätze, die er für die Stadtentwicklung bietet.
Der Siegerentwurf: Ein nachhaltiges Konzept
Der Entwurf von „Cobe“ sieht eine harmonische Integration von Wohn- und Arbeitsbereichen vor. Geplant sind fünf- bis achtgeschossige Gebäude, die sich um einen zentralen, grünen Quartierspark gruppieren. Dieser Park wird nicht nur als Erholungsraum dienen, sondern soll auch als „grüne Lunge“ des Quartiers fungieren. Dabei wird Wert auf eine umweltfreundliche Bauweise gelegt, einschließlich Dachflächen für Photovoltaikanlagen und extensiver Dachbegrünung.
Ein zentrales Element des Konzeptes ist ein Regenwassermanagementsystem, das durch ein Retentionsbecken und offene Versickerungsflächen ergänzt wird. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Regenwasserkonzepts, das auf die Herausforderungen des Klimawandels reagiert und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressourcen fördert.
Ein offenes und flexibles Nutzungskonzept
Das Quartier soll einen offenen Nutzungsmix bieten, der sowohl kreative als auch technologische Unternehmen anzieht. Es wird als ein „Zukunftsort“ beschrieben, der im Kontext der städtischen Entwicklung Berlins Bedeutung erlangen soll. So ist geplant, dass das Quartier den Technologiepark Humboldthain erweitert, wo bereits Einrichtungen wie der Campus Wedding der TU Berlin und das Fraunhofer IZM ansässig sind.
Das Ziel ist es, ein Umfeld zu schaffen, das nicht nur produktives Arbeiten ermöglicht, sondern auch öffentliche Räume bietet, die zur Interaktion und zum Austausch einladen. Die geplanten Nutzungskategorien umfassen unter anderem ein „Urbanes Stadtcluster“, einen „Bildungscluster“, ein „kreatives Cluster“ sowie ein „Technologie Cluster“. Diese Vielfalt an Nutzungen soll dazu beitragen, die Attraktivität des Quartiers zu steigern und eine lebendige Gemeinschaft zu fördern.
Der Zeitplan für die Fertigstellung
Die Fertigstellung des Quartiers wird für das Jahr 2030 angestrebt. In dieser Zeit sollen die Planungen konkretisiert und die Bauarbeiten begonnen werden. Der vorliegende Entwurf bildet die Grundlage für die weitere Entwicklung des Bebauungsplans, dessen Festsetzung für 2025/26 anvisiert wird. Die Bezirksverordnetenversammlung hat bereits dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zugestimmt, was einen bedeutenden Schritt in Richtung Realisierung des Projekts darstellt.
Öffentlichkeitsbeteiligung und Bürgerdialog
Die Informationsveranstaltung am 16. Oktober ist Teil einer breiteren Strategie, um die Bevölkerung in den Planungsprozess einzubeziehen. Die Stadtverwaltung lädt alle Interessierten ein, sich aktiv an der Diskussion zu beteiligen. Dies ist besonders wichtig, um die Bedürfnisse und Wünsche der Anwohner in die Planung einfließen zu lassen und eine Akzeptanz für das Projekt zu schaffen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das „Quartier am Humboldthain“ ein ambitioniertes Vorhaben ist, das die städtebauliche Landschaft Berlins nachhaltig verändern soll. Mit einem klaren Fokus auf nachhaltige Entwicklung und einem offenen Nutzungsmix verspricht das Projekt, ein attraktiver Ort für zukünftige Mieter und Besucher zu werden.
Informationen zu zukünftigen Veranstaltungen und den Fortschritten des Projekts werden regelmäßig aktualisiert und sind über die offiziellen Kanäle der Stadtverwaltung zugänglich.