Nach einem versuchten Brandanschlag auf ein vor der Justizvollzugsanstalt (JVA) Moabit geparktes Fahrzeug in der Nacht zum 15. Mai 2023 fahndet die Berliner Polizei nach zwei Tatverdächtigen. Der Vorfall ereignete sich gegen 1 Uhr morgens an der Kreuzung Alt-Moabit/Spenerstraße. Die beiden Männer sollen versucht haben, das Auto mit Benzin anzuzünden, wurden aber offenbar gestört und flüchteten unerkannt. In der darauffolgenden Nacht, am Morgen des 16. Mai 2023, brannte an derselben Stelle tatsächlich ein Fahrzeug. Die Polizei prüft einen möglichen Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen und hat Bilder der Verdächtigen zur Identifizierung veröffentlicht.

Dieser Vorfall ist Teil einer Serie von Brandstiftungen im Umfeld Berliner Gefängnisse. So wurden beispielsweise im September 2024 mehrere Fahrzeuge vor der JVA Plötzensee in Brand gesetzt, wie die B.Z. berichtete. Auch in diesem Fall sucht die Polizei nach einem Tatverdächtigen, der mit einem E-Scooter unterwegs war und möglicherweise für die Brände am 7. Juni und 3. September verantwortlich ist. Mindestens eines der im September betroffenen Fahrzeuge gehörte einem JVA-Mitarbeiter. Bereits Ende April 2024 gab es ähnliche Vorfälle vor den JVAs Heidering, Moabit und Plötzensee, wie die B.Z. ebenfalls berichtete.

Die Ermittlungsbehörden stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Täter dieser Brandserie zu ermitteln und deren Motive zu klären. Justizstaatssekretär Dirk Feuerberg erklärte im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses, dass möglicherweise verschiedene Tätergruppen mit unterschiedlichen Motiven am Werk sind, was die Ermittlungen komplexer gestaltet. Ein im Juli 2024 auf der Plattform indymedia veröffentlichtes Bekennerschreiben wird von den Behörden als nicht glaubwürdig eingestuft, wie rbb24 berichtet.

Die Justizverwaltung hat Maßnahmen zum Schutz ihrer Mitarbeiter ergriffen. Dazu gehören die Sperrung von Kennzeichen und Meldeadressen in Datenbanken, die Möglichkeit, Fahrzeuge in gesicherten Bereichen zu parken, verstärkte Polizeipräsenz und der Ausbau der Videoüberwachung, wie rbb88.8 berichtete. Die Justizverwaltung arbeitet zudem daran, die Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen und die Entschädigung der betroffenen Mitarbeiter zu beschleunigen.

Quellen:

  • Polizei Berlin (Pressemitteilung)
  • B.Z.
  • rbb24
  • rbb88.8
Veröffentlich am 
November 29, 2024
 in Kategorie: 
Politik

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