Körperverletzung beim CSD 2024 in Berlin: Fahndung
Am 28. Juli 2024 ereignete sich beim Christopher Street Day (CSD) in Berlin ein bedauerlicher Vorfall, der die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zog. Zwei 24-jährige Männer wurden am U-Bahnhof Brandenburger Tor Opfer eines homophoben Angriffs, bei dem sie nicht nur verbal beleidigt, sondern auch körperlich attackiert wurden. Die Berliner Polizei hat daraufhin eine Fahndung nach den Tätern eingeleitet und bittet um Mithilfe aus der Bevölkerung.
Die Ermittlungen der Polizei, die am Donnerstag, den 10. Oktober 2024, der Öffentlichkeit mitgeteilt wurden, konzentrieren sich auf einen Vorfall, der sich gegen 0:30 Uhr in einer Zwischenebene des U-Bahnhofs ereignete. Die beiden Tatverdächtigen sollen die 24-Jährigen homophob beleidigt und dann angegriffen haben, was dazu führte, dass einer der Männer zu Boden stürzte und sich Verletzungen am Kiefer zuzog. Auch sein Begleiter wurde in den Angriff verwickelt, was die Schwere des Vorfalls nochmals unterstreicht.
Hinweise zur Fahndung
Die Polizei Berlin hat Beschreibungen der beiden Tatverdächtigen veröffentlicht, um die Identität der Angreifer zu klären. Die beiden Männer werden wie folgt beschrieben:
- Tatverdächtiger 1:
- Alter: circa 20 bis 30 Jahre
- Größe: etwa 1,80 bis 1,85 Meter
- Statur: athletisch
- Haare: dunkel, Vollbart
- Bekleidung: dunkelgrünes Sweatshirt der Marke Adidas, helle kurze Hose, schwarze Umhängetasche
- Tatverdächtiger 2:
- Alter: etwa 20 bis 30 Jahre
- Größe: circa 1,80 bis 1,85 Meter
- Statur: schlank
- Haare: dunkel
- Bekleidung: Windbreaker (dunkelblau/weiß), dunkelblaue Hose
Die Polizei fragt die Öffentlichkeit um Hinweise. Sie sucht nach Personen, die die Tatverdächtigen vor, während oder nach dem Vorfall gesehen haben. Auch weitere sachdienliche Hinweise sind von Interesse. Die Berliner Polizei kann unter der Telefonnummer (030) 4664-953528 kontaktiert werden, oder die Informationen können an jede Polizeidienststelle weitergegeben werden.
Reaktion der Polizei auf queerfeindliche Gewalt
Die Vorfälle rund um den CSD sind nicht isoliert zu betrachten. Die Polizei Berlin ist sich der steigenden Zahl von Übergriffen auf die LGBTQ+-Gemeinschaft bewusst und hat Maßnahmen zur Sensibilisierung und Verbesserung der Sicherheitslage ergriffen. In den letzten Jahren gab es immer wieder Berichte über homophobe Übergriffe in der Hauptstadt, was zu einem erhöhten öffentlichen Bewusstsein für diese Problematik geführt hat. Die Berliner Polizei hat spezielle Ansprechpartner*innen für queerfeindliche Hasskriminalität eingerichtet, um den Opfern von Übergriffen besser zur Seite zu stehen und die Ermittlung von Straftaten aufgrund der sexuellen Orientierung zu intensivieren.
Übergriffe während des CSD 2024
Der CSD 2024 selbst verlief überwiegend friedlich, dennoch wurden laut Polizei insgesamt 58 vorübergehende Festnahmen und 33 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Die Vorfälle wurden in einem Kontext betrachtet, der von einer zunehmenden Sensibilisierung der Polizei gegenüber queerfeindlicher Gewalt geprägt ist. Neben der Körperverletzung am U-Bahnhof Brandenburger Tor gab es auch andere Übergriffe, bei denen queere Personen beleidigt und angegriffen wurden. Die Polizei hat betont, dass die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer des CSD friedlich feierte, während eine kleine Anzahl von Menschen gewaltsam wurde, was die Polizei dazu veranlasste, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.
Öffentliche Reaktionen und zukünftige Maßnahmen
Die öffentliche Reaktion auf den Vorfall und die damit verbundenen Angriffe während des CSD war groß. Viele Menschen in der LGBTQ+-Gemeinschaft und darüber hinaus forderten mehr Schutz und Unterstützung für Betroffene von homophoben Übergriffen. Es wurde ein verstärkter Fokus auf die Notwendigkeit gelegt, die Sichtbarkeit und den Schutz der queeren Gemeinschaft zu erhöhen, insbesondere während großer Veranstaltungen wie dem CSD.
Die Polizei hat nach dem Vorfall auch betont, dass sie bereit ist, weitere Ressourcen zu mobilisieren, um die Sicherheit während der CSD-Feierlichkeiten und anderer queerfreundlicher Veranstaltungen in der Zukunft zu gewährleisten. Die Sensibilisierung für queerfeindliche Gewalt und die Unterstützung von Opfern stehen im Mittelpunkt der Polizeiarbeit, um ein sicheres Umfeld für alle Bürger zu schaffen.
Fazit
Der Angriff auf die zwei Männer am U-Bahnhof Brandenburger Tor während des CSD 2024 ist ein bedauerliches Beispiel für die Herausforderungen, mit denen die queere Gemeinschaft konfrontiert ist. Die laufenden Ermittlungen und die Fahndung nach den Tätern sind Teil eines größeren Engagements der Polizei, gegen homo- und transphobe Gewalt vorzugehen. Die Öffentlichkeit wird erneut zur Mithilfe aufgerufen, um die Täter zu identifizieren und zukünftige Übergriffe zu verhindern. Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Maßnahmen ein sicheres und respektvolles Umfeld für alle Menschen geschaffen wird.
Quellen: B.Z. Berlin, Der Tagesspiegel, Queer.de