Für das Euroleague-Basketballspiel zwischen Alba Berlin und Maccabi Tel Aviv am Donnerstagabend in der Mercedes-Benz Arena wurden umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Laut Berliner Morgenpost wurden weiträumige Absperrungen um das Hotel der israelischen Mannschaft in Berlin-Mitte und zeitweise auch um die Arena errichtet, um antiisraelischen und antisemitischen Aktionen vorzubeugen.
Wie die B.Z. berichtet, waren rund 1500 Polizeibeamte, darunter auch Einsatzhundertschaften aus anderen Bundesländern, im Einsatz. Straßen und Gehwege wurden teilweise gesperrt, Parkverbote eingerichtet und Mülleimer entfernt. Anwohner mussten sich ausweisen, und Demonstrationen waren in den abgesperrten Bereichen untersagt. Die Polizei empfahl, den Bereich weiträumig zu umfahren.
Anlass für diese Maßnahmen sind laut dpa die jüngsten Vorfälle bei Sportveranstaltungen mit israelischen und deutsch-jüdischen Mannschaften, darunter Angriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam und antisemitische Beleidigungen gegen Spieler einer deutsch-jüdischen Fußball-Jugendmannschaft in Berlin-Neukölln.
Die Berliner Zeitung hebt die außergewöhnlich hohe Polizeipräsenz von über 1500 Beamten inklusive Unterstützung aus anderen Bundesländern hervor. Das Spiel wurde als Hochrisikospiel eingestuft, und die Behörden wollten jegliche Eskalation im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt verhindern. Die Sperrzonen um das Hotel und die Arena sind Teil dieses Sicherheitskonzepts.
Die Morgenpost berichtet, dass die Sicherheitsmaßnahmen bereits am Mittwochnachmittag begannen und bis Freitagmorgen andauerten. Ziel der Polizei Berlin war es, die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten und ein friedliches Basketballspiel zu ermöglichen.
Die Morgenpost berichtet weiter, dass die aktuellen Entwicklungen im Nahostkonflikt massive Auswirkungen auf Maccabi Tel Aviv haben, der Verein benötige sogar eine Ersatzheimat. Das Spiel gegen Alba Berlin finde daher unter besonderen Vorzeichen statt, und der Sport gerate angesichts der politischen Spannungen in den Hintergrund, so die Analyse von Marcel Stein in der Morgenpost.
Ein Interview mit einem Bereitschaftspolizisten in der Bildzeitung verdeutlicht die schwierige Lage der Beamten bei solchen Einsätzen. Der Polizist schildert die Anspannung und die Eskalationsgefahr, die auch bei kleinen Versammlungen bestehe. Er spricht von der psychischen Belastung durch wiederholte Konfrontationen mit Gewalt und Anfeindungen und der Herausforderung, in dynamischen Situationen den Überblick zu behalten.
Quellen:
- Berliner Morgenpost
- B.Z.
- Berliner Zeitung
- dpa
- Bild