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Die Winterpause in der Fußball-Bundesliga soll den Spielern helfen, sich zu regenerieren. Doch Sportwissenschaftler und Trainer kritisieren den vorgegebenen Zeitrahmen: Andere europäische Top-Ligen würden es besser machen.
Die Winterpause in der Fußball-Bundesliga ist traditionell dazu da, den Spielern eine Pause zu ermöglichen, damit sie sich körperlich und mental erholen können. In der aktuellen Saison beträgt die Winterpause jedoch nur 24 Tage für Bundesligist 1. FC Union Berlin und 36 Tage für Hertha BSC. Sportwissenschaftler und Trainer sind der Meinung, dass dieser Zeitrahmen nicht ausreichend ist und dass andere europäische Top-Ligen es besser machen.
In der Saison 1988/89 dauerte die Winterpause in der Bundesliga rekordverdächtige 77 Tage. In den letzten Jahren ist die Winterpause jedoch immer kürzer geworden. Sportwissenschaftler Ingo Froböse und Athletiktrainer Martin Krüger kritisieren diese verkürzte Pause. Sie sind der Meinung, dass die Spieler dadurch aus dem Rhythmus kommen und nicht genügend Zeit haben, um neue Ressourcen aufzubauen. Die Spieler brauchen einerseits Zeit zur Erholung, andererseits aber auch genügend Zeit, um sich auf die Rückrunde vorzubereiten.
Auch die mentale Erholung ist für die Spieler wichtig. Laut Krüger benötigen sie mehr Zeit, um Stresshormone abzubauen und ihre Psyche zu regenerieren. Die Winterpause bietet die Möglichkeit, diese mentale Erholungsphase einzulegen. Allerdings darf die Pause nicht zu lange sein, da die Spieler sonst in ein Loch fallen und ihre Leistungsfähigkeit darunter leidet. Eine längere Pause würde es den Spielern ermöglichen, sich ausreichend zu erholen und danach kontinuierlich für die Rückrunde vorzubereiten.
Ein weiterer Aspekt, der bei der Winterpause berücksichtigt werden muss, ist die Verletzungsanfälligkeit der Spieler. Eine Studie aus der Bundesliga-Saison 2009/2010 hat gezeigt, dass die Zahl der Knieverletzungen im Training während der verkürzten Winterpause deutlich angestiegen ist. Dies deutet darauf hin, dass die kürzere Erholungsphase für manche Spieler nicht ausreichend war, um sich vollständig zu regenerieren.
Es gibt also deutliche Hinweise darauf, dass die Winterpause in der Bundesliga, die nur etwa drei Wochen dauert, eher kontraproduktiv ist. Statt den Spielern bei der Regeneration zu helfen, führt sie zu neuen Problemen. Die Spieler bräuchten eine längere Pause, um sich anschließend kontinuierlich vorzubereiten und ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.
In anderen europäischen Top-Ligen, wie der Premier League in England oder der Serie A in Italien, dauert die Winterpause deutlich länger. Hier haben die Spieler mehr Zeit zur Erholung und Vorbereitung auf die Rückrunde. Die verkürzte Winterpause in der Bundesliga steht im Zusammenhang mit der Europameisterschaft 2024, die im Sommer stattfinden wird. Die Bundesliga muss sich deshalb dem internationalen Spielkalender anpassen.
Insgesamt sind sich Sportwissenschaftler und Trainer einig, dass eine längere Winterpause den Spielern besser tun würde. Sie würden sich sowohl körperlich als auch mental besser erholen und hätten mehr Zeit für die Vorbereitung auf die Rückrunde. Die verkürzte Winterpause in der Bundesliga kann hingegen zu einem Bruch im Rhythmus der Spieler führen und ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Kritik an der Winterpause in der Bundesliga gehört wird und ob in Zukunft längere Pausen eingelegt werden. Bis dahin müssen sich die Spieler mit dem vorgegebenen Zeitrahmen arrangieren und das Beste daraus machen, um sich bestmöglich auf die Rückrunde vorzubereiten.
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