Ausbildungszufriedenheit in Berlin-Brandenburg sinkt
Die Zufriedenheit der Auszubildenden in Berlin und Brandenburg ist laut dem DGB-Ausbildungsreport 2024 rückläufig. Wie rbb24 berichtet, gaben nur noch 69 Prozent der Befragten an, mit ihrer Ausbildung zufrieden zu sein, verglichen mit 78 Prozent im Jahr 2012. Die Tagesschau, die ebenfalls über den Report berichtete, hebt hervor, dass sich der Anteil der „sehr zufriedenen“ Auszubildenden sogar halbiert hat. Der Report beleuchtet verschiedene Faktoren, die zu dieser Entwicklung beitragen, darunter die Ausbildungsvergütung, die Übernahmechancen und das Feedback von Ausbildern.
Branchenunterschiede zeichnen sich deutlich ab. So zeigt der DGB-Ausbildungsreport 2024, dass Auszubildende in Chemieberufen, Verkehrs- und Logistikberufen sowie im Groß- und Außenhandel eine überdurchschnittlich hohe Zufriedenheit aufweisen (rund 80 Prozent). Dagegen herrscht in Branchen wie Veranstaltungstechnik, Hotel und Gastronomie, Einzelhandel und besonders bei Köchen eine geringere Zufriedenheit (zwischen 55 und 64 Prozent), wie die Tagesschau berichtet.
Die Ausbildungsvergütung spielt eine wesentliche Rolle für die Zufriedenheit. Laut rbb24 gaben 69 bis 75 Prozent der Auszubildenden mit einer Vergütung von über 1.000 Euro an, zufrieden zu sein. Im Gegensatz dazu sind nur 43 Prozent der Auszubildenden mit einer Vergütung bis 600 Euro zufrieden.
Überstunden sind ein weiteres Thema. 27 Prozent der Befragten leisten regelmäßig Überstunden, 17 Prozent sogar mehr als fünf Stunden pro Woche. Die DGB-Jugend betont die Schwierigkeit für Auszubildende, sich gegen Überstunden zu wehren, wie rbb24 berichtet. Dabei verstoßen Überstunden bei minderjährigen Auszubildenden gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz.
Die Übernahmechancen nach der Ausbildung sind für viele ungewiss. Wie rbb24 berichtet, können 57 Prozent der Befragten ihre Übernahmechancen nicht einschätzen, nur 38 Prozent halten eine Übernahme für wahrscheinlich. Die DGB-Jugend fordert daher eine unbefristete Übernahmegarantie für Auszubildende, die eine Weiterbeschäftigung wünschen.
Regelmäßiges Feedback ist selten. Laut rbb24 erhalten nur 13 Prozent der Auszubildenden wöchentlich und 28 Prozent monatlich eine persönliche Rückmeldung. 60 Prozent erhalten seltener als monatlich Feedback. Auch der Ausbildungsreport Sachsen 2024, wie von der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen berichtet, unterstreicht die Bedeutung regelmäßigen Feedbacks für die Ausbildungszufriedenheit.
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt angespannt. In Brandenburg sind laut der Bundesagentur für Arbeit rund 10.500 Ausbildungsplätze unbesetzt, während 8.300 junge Menschen einen Ausbildungsplatz suchen. In Berlin sind laut rbb24 etwa 4.900 Ausbildungsplätze unbesetzt.
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen berichtet in ihrem Artikel vom 29. August 2024 über den bundesweiten DGB-Ausbildungsreport, der einen Rückgang der Gesamtzufriedenheit feststellt und auf die hohe Abbrecherquote von 29,5 Prozent hinweist. Der Ausbildungsreport Sachsen 2024 der IG Metall zeigt zudem, dass die Zufriedenheit der Auszubildenden in Sachsen gesunken ist und die Übernahme nach der Ausbildung keine Selbstverständlichkeit ist.
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/03/dgb-ausbildungsreport-zufriedenheit-nimmt-ab-berlin-brandenburg.html
https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-dgb-ausbildungsreport-zufriedenheit-von-auszubildenden-in-berlin-und-brandenburg-nimmt-ab-100.html
https://www.igmetall-bbs.de/aktuelles/meldung/die-zufriedenheit-mit-der-ausbildung-ist-gestiegen-aber-ergebnisse-des-ausbildungsreports-2024
https://www.igmetall-bbs.de/aktuelles/meldung/viele-baustellen-zufriedenheit-der-auszubildenden-in-sachsen-sinkt